Friederike
von Fallois
Malerin

Monumentenstr.31
10829 Berlin

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Bilder

 


Zwei weiße Gestalten, eng aneinandergeschmiegt und eingebettet
in eine uterusähnliche Hülle vor blau changierendem Hintergrund.
Fast zwillingshaft und doch unterscheidbar, symbiotisch und doch
voneinander getrennt. (Der Anfang, Öl auf Leinwand, 1997)
Man muß Mut haben, wenn man die Dinge wirklich berühren will und
sich auf die Suche nach Antworten begibt. Friederike von Fallois ist
eine solche Entdeckerin, deren konsequente Befragung von Raum und
entstehender Figur auf der Leinwand ausgetragen wird. Berührende
und auf den zweiten Blick dramatische Bilder offenbaren die Tiefe
existentieller Themen: Paar, Zweisamkeit und Einsamkeit, Liebe,
Abgrenzung und Bedrohung,
Über allem liegt eine poetische und konsequent malerische Aussage,
die sich vom Gegenständlichen hin zu abstrakteren Formen bewegt,
ohne dabei je das Gegenständliche zu verleugnen oder zu vemeinen.

Der künstlerische Weg führt die Malenin von der satten Farbigkeit
früherer Ölgemälde, die von den Eindrücken der Karibik und Afrikas
beeinflußt und den Rhythmus der Musik in eine bildnerische Form
gegossen haben, in eine sphänische Welt. Die Farbe behält ihre
Wichtigkeit und konzentriert sich dennoch in anderer Weise als vorher
auf Figur und Raum. Das Weiß spielt eine entscheidende Rolle, die die
Figuren zum Leuchten bringt.


Die Figur, die im Prozeß des Malens entsteht, ist Ausgangspunkt der
Arbeit geworden. Eine Figur von außen zu entwickeln, interessiert die
Malerin nicht. Konkrete Figur, unterschiedliche Schichten, Formen
und Tonigkeit entwickeln sich erst in der Bewegung und im Akt des
Schaffens. Erst wenn sich der Raum polarisiert, aufbricht und
schließlich organisiert, ist ein "Weg durch die Malerei" gefunden.
Das Kreuz, eine der gewaltigsten und sinnbeladendsten Formen
unseres Kulturkreises, ist in räumlicher Dimension umd Spannung der
Bildfläche ein Thema in den neueren Arbeiten. Ebenso ist das "Paar"
ein Sujet geworden, daß sie konsequent in einer Serie von Ölgemälden
weiterentwickelt.

Die Fragen nach Identität, nach Ich und Wir, Lust und Schuld, Angst
und Leblosigkeit stehen im Zentrum. Wozu diese Bilder, die einerseits
so irritierend fragmentarisch wirken und andererseits auch
vollkommen verständlich sind? Die Künstlerin geht unter die
Oberfläche, um etwas Materielles aus den Fragen zu gewinnen und
gleichzeitig Einsichten in die Struktur menschlicher Beziehungen zu
bieten. Deshalb ist Friederike von Fallois in ihrem künstlerischen
Schaffen dem Filmregisseur Daviid Lynch und der Solotänzerin
Anna Huber verwandt, die ebenso konsequent wie unerbittlich
mit ihrem jeweiligen Medium nach Antworten auf existentielle
Fragen suchen.

Mit Radikalität etwas in Bewegung setzen, eine Thema ausloten,
damit man "wirklich ankommt". An dem Regisseur David Lynch
schätzt die Malerin, daß er einmal gefundene Themen und Figuren
beibehält. Eine gefundene Figur wird in anderer Gestalt in seinen
nächsten Film fortgeführt. "Kunst ist eine der besten Möglichkeiten,
etwas in Bewegung zu setzen."

Der menschliche Körper, Bewegung, Schauspiel und Musik sind die
Komponenten, aus denen Friederike von Fallois neben ihren genuin
malerischen Mitteln wie Farbe, Pinsel und Leinwand ihre Inspiration
zieht. Die "Kinesphäre" ihrer Bildräume zeugt von diesem Wissen um
Körper, Raum und Ausdruck.
Es ist schön, daß es nicht leicht ist, diese Bilder zu betrachten und
ihnen auf die Spur zu kommen. Die Tonigkeit, die Stimmung und die
Figuren graben sich ins Gedächtnis ein, als Berührung und
gleichzeitiges Rätsel.

Regina Köthe


"Als Maler hatte ich immer bestimmte Töne im Kopf, um mir die
Stimmung für ein Bild vorzustellen, Ich wollte geme in den Bildern
leben können, umd deshalb stellte ich mir vor, wonach sie wohl
klingen würden."

David Lynch